Öfter mal hin und weg sein

»Veranstaltungen, die der Unterhaltung dienen, sind untersagt.« Das viel beschworene Ende der Spaßgesellschaft war spätestens mit Corona erreicht. Wie die Kanzlerin beim zweiten Lockdown im Herbst die Unterhaltungsbranche, die Konzerte, Theater und Kabarettkultur in eine Reihe mit Bordellen und Tätowierern stellte, tat allen Freischaffenden weh. Es erinnerte einen an die herablassende Haltung der Herrschenden, die ihre Hofnarren zur Belustigung mit einer Handbewegung auf- oder abtreten und bei Nichtgefallen ganz fallen lassen. Klar sind wir Bühnenkünstler auch »fahrendes Volk«, Gaukler, Spieler, Possenreißer. Aber hatten wir denn nicht schon erkannt, wie wichtig für die geistige Auseinandersetzung Orte sind, an denen frei gedacht, gelacht und gesponnen werden darf? Der Trompeter Till Brönner, ein internationaler Star, brachte es auf den Punkt, als er sagte, dass Künstler in diesem Land ja aufwendig ausgebildet wurden, als…