VIEL GEWESE UM ASKESE

ANNE ZUBER, Chefredakteurin S eit dem aufkommen der tiny-houseBewegung könnte man fast den Eindruck bekommen, dass die zum Äußersten getriebene Reduktion für manche Menschen regelrecht zu einem Extremsport geworden ist. „Seht her“, ruft es aus Reportagen über das Leben in Acht-Quadratmeter-Hütten, aus Instagram-Accounts von Kleinfamilien, die aus Überzeugung monatelang in einem VW-Bus leben: „Mit so wenig kommen wir aus, so eng hocken wir aufeinander, ohne uns auf die Nerven zu fallen.“ Lustigerweise sind die überzeugtesten Vertreter dieses Lebensstils gerade diejenigen, die sich durchaus einen anderen leisten könnten. Und nicht selten scheinen sie eine Art Heiligsprechung zu erwarten für die Entbehrungen, die sie so freudig in Kauf nehmen. Für diese Art Wettbewerb taugen die Häuser, die wir Ihnen in der vorliegenden Ausgabe vorstellen, nicht gut. Sie sind nicht für den Effekt…