LIEBE FOLGT KEINEM FESTEN SKRIPT

Sie schreiben in Ihrem neuen Buch, die traditionelle romantische Zweierbeziehung sei ein Auslaufmodell. Woran machen Sie das fest? Es gibt einschlägige Zahlen, die für sich sprechen: Die Scheidungsraten, gerade bei den Babyboomern, steigen, die Beziehungen werden kürzer, die Zahl der Single-Haushalte wächst. Früher orientierte man sich an dem Beziehungsnarrativ: Aus kulturellen oder religiösen Gründen können wir uns nicht trennen. Heute lautet das Narrativ dagegen: Wenn dir die Beziehung nicht guttut, trenne dich. Der Wunsch nach Individualität und Selbstverwirklichung wächst. Viele Partnerschaften halten das nicht aus. Dennoch sehnen sich nach wie vor viele nach einer romantischen Zweierbeziehung. Ich denke, wir sind gerade in einer Übergangszeit. Einerseits stecken wir noch in den etablierten Mustern. Das Bedürfnis nach romantischer Verschmelzung, also für einen anderen Menschen ein und alles zu sein, ist sehr groß.…