Freitagnachmittag, die Sonne scheint auf die Terrasse der Bar, das Kondenswasser läuft am Flaschenhals hinunter und die nächste Runde ist schon bestellt. Gelegenheiten wie diese gab es viele. Natürlich hätte ich Nein sagen oder eine Rhabarberschorle ordern, es bei dem einen Bier belassen können. Oder bei zwei. Aber dann wurde es mit jedem Schluck gemütlicher, die Gespräche wurden intensiver und die Freundschaften gefühlt enger. Und wenn die Bar schloss, führte ich die feuchtfröhliche Prozession zur nächsten an. Oder zu mir nach Hause, wo sich die Weinkisten an den Küchenwänden stapeln. Denn Trinken ist sozusagen mein Beruf: Ich schreibe schon seit Jahren über Wein, für Zeitschriften, einen Weinführer und eine Tageszeitung. An Spitzentagen verkoste ich schon mal Dutzende von Flaschen. Wobei ich die Weine natürlich nicht austrinke. Beim Verkosten nippt man…
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Flow (Digital) - 1 Issue, 5/2024