HEIDI THIEMANN, 63 JAHRE, ZWEI ERWACHSENE KINDER, MITTE DER 1990ER-JAHRE ALLEINERZIEHEND

Als ich Mitte der 1990er-Jahre mit zwei kleinen Kindern alleinerziehend war, habe ich mich oft wütend gefühlt. Ich erlebte wenig staatliche Unterstützung und konnte nur eingeschränkt arbeiten gehen, da die Kita-Zeiten mit meinen Arbeitszeiten nicht übereinstimmten. Als Mutter, allein auf mich gestellt, war mein Leben alles andere als einfach. Inzwischen sind meine Söhne erwachsen, und ich habe die Kapazität, mich für andere zu engagieren. Mit unserer Stiftung „Alltagsheld:innen“ möchten wir gezielt Projekte fördern, die Alleinerziehende unterstützen. Der Begriff drückt für mich die Wertschätzung aus, die ich beim Gedanken daran, was Alleinerziehende täglich leisten, empfinde. So untersucht aktuell eine von uns finanzierte Studie die Situation von Alleinerziehenden mit Migrationshintergrund. Darüber wissen wir noch immer viel zu wenig. Und wir wollen herausfinden, inwiefern gemeinschaftliches Wohnen, in einer WG oder Hausgemeinschaft, Alleinerziehende im…